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Beobachtungen:

Werk-Tanne      Die Abwasserleitung führt an Buntenbock vorbei.

Buntenbock, ein ehemaliges Fuhrherrendorf und heute Kurort, liegt an der Quelle des Flusses Innerste.
Es ist umgeben von mehreren Gräben und Teichen des Oberharzer Wasserregals. Von hier haben die Clausthaler Bergleute das Antriebswasser für ihre Wasserräder gesammelt und auf langen Wegen um einen Berghang herum nach Norden zum Rosenhöfer Revier geleitet.
Viele der Gräben sind heute nicht mehr mit Wasser gefüllt, sondern häufig nur noch als schwache Strukturen im Gelände zu erkennen.

Die Abwasserleitung des Werkes Tanne hat man östlich von Buntenbock herumgeführt.
Gut sichtbare Spuren findet man als Kanalschächte auf dem Weg "An den langen Brüchen", am Ziegenberger Teich, unterhalb des ehemaligen Erholungsheimes der IG-Metall sowie auf dem Weg bis zur ersten Kaskade, dem vorläufigen Ende am Heiligenstock.
Ebenso kann man auf der Strecke vom Erholungsheim bis zur Straße durch das Tal der Innerste südlich vom Prinzenteich an vielen Plätzen Scherben von Steinzeugrohren im Wald finden.

Materialsammlung:
Bei Verstopfungen der Leitung, Austritt der Abwässer, gelbe Färbung,  sind in den Taubefrauer Graben geflossen.
Darunter muß es einen noch älteren Graben geben, bevor man den Damm des Sumpfteiches erhöht hat????
Sumpfteich vor 1639 erbaut (M.Schmidt, Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus,1992, S. 334)
Die im Abwasser transportierten chemischen Stoffe haben sich auch in der Grabendichtung dieses älteren Grabens gesammelt und auf dessen Länge verteilt. (sind daher spürbar mit der Resonanzmethode)

Vorheriger Leitungsabschnitt: zwei.htm

Zurück zur Übersicht Werk-Tanne:  werk-tanne.htm

Weitere Spuren vom Pfauenteich nach Buntenbock  fuenf.htm

Weiter nach Süden  bis östlich Prinzenteich    zwoelf.htm

Weiter nach Süden bis zum Heiligenstock     dreizehn.htm


Buntenbock und die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus

Sofern Flüssigkeit aus der Leitung ausgetreten ist, konnte sie sich über das weitverzweigte Grabensystem des Oberharzer Bergbaus verteilen und beispielsweise vom Damm des Ziegenberger Teiches hinunter sowohl über das obere als auch das untere System von Gräben und Wasserläufen bis in das Clausthaler Revier Rosenhof gelangen.

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Abb. 01: Die wasserwirtschaftlichen Systeme für den Clausthaler Bergbau am Thurm Rosenhof bei Buntenbock. Nördlich vom Ort gibt es den Sumpfteich, der die Quellen des Flusses Innerste aufstaut.
Auf halber Höhe des Dammes (oberer Fall) zweigt nach Westen (links) der Junkernfelder Graben ab. Von Osten sammelt der Taubefrauer Graben das Wasser vom Ziegenberg und leitet es oberhalb des Dammes in den Teich. Aus dem unteren Fall (Grundablaß) fließt das Wasser der Innerste ab.
Nordöstlich, auf höherem Niveau, befindet sich das Wasser des Ziegenberger Teiches.
Links vom bebauten Gebiet ist ein kleiner Teich eingezeichnet. Hier befindet sich heute der Kurpark. (Quensell, 1800, Rißarchiv LBEG)
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Abb. 02: Die Verbindung der Teiche, Gräben und Wasserläufe im Bereich von Buntenbock.
Sumpf Teich, Junkernfelder Graben und Taubefrauer Graben, Ziegenberger Teich, Ziegenberger Wasserlauf.
(A. Dumreicher 1868, Gesammtüberblick über die Wasserwirtschaft des westlichen Oberharzes)
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Abb. 2a: Wasserwirtschaftliche Anlagen in Buntenbock.
Der Junkernfelder Graben führt das Wasser vom Sumpf Teich zur Flambacher Mühle. Es fließt im Ort noch durch einen kleinen Teich hindurch. (Sandkuhl, 1893)




Geplante und gebaute Leitung laut Unterlagen von 1939

Die Kanalschächte sind durchnummeriert.
L.S.   bedeutet  vermutlich Belüftungsschacht.

Anfang der Leitung siehe  werk-tanne-zwei.htm

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Abb. 03: Die Abwasserleitung beginnt mit einem Stahlrohr bis zum Kanalschacht 1, von da geht es weiter mit Steinzeug-Rohren.  Kanalschächte 1 bis 8 (rosa markiert)
Die Karten sind nicht genordet, sie zeigen etwa nach Südosten.
Der Ausschnitt enthält die B242 (senkrecht) in Richtung Braunlage (oben). Bei Schacht 6 beginnt die Straße An den Langen Brüchen.
Unten an der Kreuzung führt heute die B241 nach links in Richtung Goslar am Dorothea Zechenhaus vorbei.
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Abb. 04: Abwasserleitung An den Langen Brüchen, Kanalschächte Nummer 5 bis 13
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Abb. 05: Abwasserleitung An den Langen Brüchen, Kanalschächte Nummer 14 bis 18
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Abb. 06: Abwasserleitung An den Langen Brüchen und Ziegenberger Teich, Kanalschächte Nummer 17 bis 24
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Abb. 07: Abwasserleitung am Ziegenberg, oberhalb (nordöstlich) von Buntenbock, Kanalschächte Nummer 24 bis 34
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Abb. 08: Abwasserleitung durch den Ort Buntenbock, Schächte Nummer 34 bis 45
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Abb. 09: Abwasserleitung von Buntenbock in Richtung Heiligenstock, Schächte Nummer 45 bis 57
Überquerung der Harzstrasse Richtung Osterode.
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Abb. 10: Abwasserleitung über die Wasserscheide, den Sattel mit der Forststrasse zum Innerste Tal und an den südlichen Steilhängen entlang in Richtung Kaskade. Schächte Nummer 56 bis 82
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Abb.11: Abwasserleitung an den südlichen Steilhängen bis zur Kaskade in die kleine Bremke, Kanalschächte 80 bis 93





Der Ort Buntenbock, historische und aktuelle Bilder


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Abb. 12: Buntenbock um 1905, Blick entlang des Junkernfelder Grabens (1) in Richtung Norden, im Hintergrund die Buntenböcker Kapelle, dazwischen ein kleiner Teich.
Der Graben verbindet den Oberen Fall des Sumpfteiches mit der Flambacher Mühle. (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 13: Buntenbock. Blick auf den Ziegenberg um 1907. Unten im Tal sind die Häuser am Mittelweg zu sehen. Im Vordergrund am Rand der Wiese verläuft der Junkernfelder Graben (1).
Unterhalb vom Wald verläuft die Trasse der Abwasserleitung laut Planzeichnung von links nach rechts.    (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 14: Rechts der Ziegenberg, Blick nach Norden auf die Häuser und die Kapelle von Buntenbock. In der Talmulde im Vordergrund beginnt der Taubefrauer Graben (2), der noch heute sein Wasser nach rechts zur Ostseite des Sumpfteiches bringt. Im Hintergrund am Horizont sind die Häuser von Clausthal zu erkennen. (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 15: Bildausschnitt, im Vordergrund rechts verläuft der Taubefrauer Graben (2) horizontal am Hang entlang. Etwas oberhalb davon ist laut Planzeichnung die Abwasserleitung verlegt. Zwischenzeitlich gab es hier auch eine hölzerne Brücke mit einer Ersatzleitung über das Tal hinweg, weil es zu Verstopfungen gekommen war in dem U-förmigen Bogen um das Tal herum. (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 15a: Der Taleinschnitt mit dem Taubefrauer Graben, vor 1950 ?,
das Oberfeld im Hintergrund ist noch nicht bebaut. (Glasplatte 548, Oberharzer Bergwerksmuseum)
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Abb. 16: Nach Aussagen eines Zeitzeugen (H.H., geb. 1940), soll es vorgekommen sein, daß "rote Brühe" den Taubefrauer Graben entlang geflossen sei.
Zeitweilig war die Rohrleitung mit einer Holzkonstruktion aufgeständert (gelbe Linie), möglicherweise weil sich wegen des geringen Gefälles der lange Bogen der Leitung entlang der Höhenlinien zugesetzt hatte.  (FB)
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Abb. 17: Leitung führt über eine Holzbrücke. (Abb. 13 aus /Braedt 1993/ )
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Abb. 18: Kurze Verbindung auf die andere Talseite.
Standort etwa bei Punkt 0102, N51 46 30.2 E10 20 04.3   Luftbild  neunzehn-b.kmz (FB)
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Abb. 19: Unterhalb vom "grauen Haus" verläuft der Taubefrauer Graben und sammelt das Wasser, daß aus dem Taleinschnitt im Hintergrund anfällt. Die Abwasserleitung führte einige Meter oberhalb von diesem Haus höhengleich am Hang entlang. Mit der Rohrbrücke konnte man viele Rohrbögen und etliche Meter Leitung einsparen
Standort etwa  N51 46 31.1 E10 20 02.9 (FB)
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Abb. 20: unterhalb dieses Rohres lagen Steinzeugscherben im Wasser. An dieser Stelle zweigt der Taubefrauer Graben ab. (FB)
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Abb. 21: Die beiden Scherben gehören zu Rohren mit großem (500 mm?) Durchmesser. (FB)
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Abb. 22: Blick zurück entlang des Taubefrauer Grabens.
Standort Punkt 117  N51 46 25.5 E10 20 05.6  Luftbild neunzehn-b.kmz (FB)
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Abb. 23: Im Vordergrund rechts das große Haus, Hildesheimer Haus (früher Meyers Kurhaus), links dahinter die Häuser von Buntenbock. Blick nach Norden.
Am linken Bildrand verläuft heute der Moosholz-Weg.
Die Abwasserleitung kam laut Planzeichnung von rechts unterhalb des großen Hauses und führte oberhalb der Häuser bis etwa zu der kleinen Baumreihe am linken Bildrand. (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 24: Buntenbock, im Hintergrund Clausthal. Der Verlauf der Abwasserleitung laut Plan ist eingezeichnet.
Oberhalb vom Sumpfteich gibt es den Schwarzenbacher (links) und den Pixhaier Teich (mitte).
Rechts sieht man den Ziegenberger Teich.
Am linken Bildrand kommen noch der Alte Wasserläufer Teich und darüber der Johann Friedricher Teich.
(FB)
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Abb. 25: Buntenbock, rechts der Sumpfteich, davor am Bildrand liegt der Ziegenberg. Im Hintergrund weitere Teiche und die Häuser von Clausthal. Blick nach Norden, Luftbild aus den 1970-er Jahren??
Am linken Bildrand sind Teile vom Junkernfelder Graben (1) und unterhalb vom Sumpfteich der Taubefrauer Graben (rechts) (2) (jeweils gelb) markiert.
Die Trasse der Abwasserleitung ist mit rosa gekennzeichnet.  (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 26: Buntenbock im Juni 2004, rechts der Ziegenberg und oben der Ziegenberger Teich, links der Sumpfteich. Der Taubefrauer Graben zeichnet sich in der Bildmitte gut ab. (FB)
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Abb. 27: Der Damm des Sumpf Teiches. Unmittelbar vor den Häusern verläuft der Junkerfelder Graben, er bildet den Oberen Fall des Teiches.
Auf dem Teichdamm gibt es zwei eiserne Kappen für Wasserventile (wie im Straßenbau verwendet).
Es handelt sich aber nicht um Teile einer Wasserleitung im Damm, sondern um Deckel für Brunnenbohrungen. Entlang des Dammes soll ein Elektrokabel verlegt sein (lt. Aussage der HWW) (FB)
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Abb. 28: Buntenbock mit dem Sumpfteich von Südwesten aus gesehen.
Rechts die Betonbauten des Erholungsheimes der IG-Metall, unterhalb d.h. links vom Wald, ein Wohnhaus am Standort des früheren Sägewerkes.
Links von der Bildmitte wird gerade die Kläranlage errichtet. um  1975 (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 29: Bildausschnitt: von rechts oben vom Weg am Waldrand läuft eine Spur in das Tal hinunter. Leitungen vom Erholungsheim? Die helle Fläche links unten enthält den Aushub von den Bauarbeiten des Erholungsheims. (Baubeginn in den Mitte der 1960-er Jahren) (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 30: Sägewerk Schubert, Buntenbock vor 1914 (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 31: Sägewerk Schubert, dahinter die alte Ziegelhütte mit der Strasse zwischen Osterode und Clausthal, vor 1914 (Sammlung Seidel, 48)
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Abb. 32: Alte Ziegelhütte, davor die Brücke über die Innerste mit der Straße. Die Straße führt bergauf in Richtung Clausthal. (Sammlung Seidel, 45)



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