Beobachtungen:
Wolkenbilder
Zitat: /Klinkowstroem 1931/
Es handelt sich um die bekannten
Wolkenbilder. Vorausgeschickt sei
noch, dass wir bei den Wünschelrutenreaktionen dort die starken
Reaktionen erfahren, wo wir uns als Rutengänger direkt senkrecht
über den in Frage kommenden Substanzen befinden. Eine
Braunkohlenlinse von sagen wir 100 m Durchmesser und kreisförmiger
Umgrenzung gibt nur direkt über ihr starke Reaktionen des
Rutengängers. Ein senkrecht stehender Erzgang von 2 m
Mächtigkeit (Dicke) gibt immer senkrecht nach oben an die
Erdoberfläche projiziert dem Rutengänger seine Reaktionen.
Bei den Wolkenbildern liegt eine ganz ähnliche Erscheinung vor.
Wir sehen auf den verschiedenen Bildern die Abbildungen bekannter
Bäche und Flüsse senkrecht an die Oberfläche der
Wolkenschichten projiziert als offene Zonen und Gräben, welche die
ganze Dicke der Wolkenschichten durchdringen. Nur ein sehr feiner
Dunst befindet sich in diesen Lücken, er verhindert aber nicht,
dass wir von oben vom Ballon aus, wie in diesem Fall, die Erde sehen
bzw. durchschimmern sehen. Aus dem Kriege ist bekannt, dass der Weg vom
Kanal nach London von
Fliegern und Zeppelinen manchmal nur mit Hilfe der Abbildungen der
Themse in den Wolken gefunden werden konnte. Carl Frhr. v. Bassus, dem
wir die in den Jahren 1905 - 1908 gemachten Aufnahmen verdanken,
äußerte sich hierüber wie folgt:
» Der Ort der Aufnahme vom Ballon aus ist auf Abb. 87, Tafel XXV
unten angegeben. Die Aufnahme ist mit 70° zur Lotrichtung gegen die
Karte perspektivisch verzerrt. Eine Wolkendecke ist besonders dann
für derartige Abbildungen geeignet, wenn sie sich gerade bildet,
und wenn zwischen der Erdoberfläche und dem unteren Teil der
Wolkendecke Windstille herrscht. In diesem Falle bilden sich fast alle
vorhandenen Gewässer ab, vom kleinsten Bächlein bis zum
Strom, vom Tümpel bis zum ausgedehnten Moor. Hunderte von Metern
sieht man oft durch diese scharf begrenzten Flussabbildungen, die meist
nur von wenig Dunst erfüllt, die Erdoberfläche, während
rings herum eine einheitliche Wolkendecke alles verhüllt. Selbst
Moose als dunkle, mit feinem Dunst ausgefüllte Flächen sind
in den Wolken entsprechend den Konturen des Mooses genau begrenzt
abgebildet. « (süddt. Moos = Moor)
Über den Charakter der Abbildungen äußerte sich v.
Bassus wie folgt:
»Kleine Bäche, wie die Ecknach (siehe Abb. 87 u. 88) sehen
wie Furchen in der Wolkendecke aus, die besonders dadurch auffallen,
dass sie die ebenfalls als Furchen erscheinenden Luftwogen, jeder, auch
der kleinsten Bachkrümmung getreu folgend, kreuzen. Da, wo der
Lauf des Bächleins ungefähr parallel zu den Luftwogen geht
und beim Zusammenfluss von zwei Bächen ist die Furche tiefer, da,
wo er die Luftwogen kreuzt, seichter, oft kaum erkennbar. Die
Abbildungen größerer Bäche und Flüsse, wie die
Paar auf Abb. 87 u. 88 I—IV erwecken den Eindruck eines Wolkentales, in
welchem die Bewölkung aus sehr feinem Dunst besteht. Auch diese
Täler geben jede Flusskrümmung deutlich wieder (Abb. 87 u. 88
III). Bei Zusammenfluss größerer Gewässer bilden sich
oft vollständige Wolkenlücken. Wassertümpel erscheinen
als trichterförmige Löcher. Wer löst das
Rätsel? «
Meteorologisch ist dieses Phänomen der Wolkenbilder noch immer
nicht geklärt. Man bringt es immer wieder mit der
größeren Wärme der Gewässer zur Zeit der Bildung
solcher Abbildungen in den Wolken in Beziehung. So haben dem Land
gegenüber wärmere Seen sehr oft noch keinerlei Wolken
über sich, wenn ringsherum über dem Lande schon
Wolkenschichten lagern. Dagegen spricht jedenfalls, dass die
größere Wärme des Wassers, die dieses zu bestimmten
Zeiten im Verhältnis zum umgebenden Land ausstrahlt, bei den
Messungen, die von Bassus erwähnt, nicht als immer vorhanden
festgestellt werden konnte. In diesen Wolkenbildern haben wir ein sehr
schönes Beispiel, wie infolge gewisser Auswirkungen aus den
Gewässern im Gegensatz zu ihrer Umgebung, als vom Land
differenzierter Substanz, senkrecht nach oben in die Atmosphäre
hinein ganz bestimmte Bildungen, wie die einer einheitlichen
Wolkenbildung in statu nascendi, nicht mitgemacht werden. Hier
geschieht
etwas…im Gegensatz zur gesamten Umgebung“.
Ende Zitat
Diskussion (N. Harthun)
« Zu den Bildern 87 und 88
soll
zunächst ergänzt werden, dass sie dem Buch entsprechen. Der
im Text unter der Kartenskizze erwähnte Wasserlauf Glonn ist im
Foto durch die Schrägaufnahme weit hinten links nur erahnbar und
wohl auch deswegen nicht mit Nummern versehen, wie die beiden anderen.
Zweifellos zeigen die Abbilder der Gewässer und (feuchten) Moore
objektiv eine von diesen senkrecht ausgehende Wirkung mit recht
scharfen Begrenzungen. Weiter wird berichtet, dass diese Erscheinung
bei Windstille zwischen Wolkenschicht und Erdboden auftritt und die
Vermutung, dass es sich um Wärmeeffekte seitens der Gewässer
handeln könnte, entkräftet, weil Frhr. von Bassus nicht immer
Wärmeunterschiede zwischen Land und Wasser messen konnte. Hinzu
kommt, dass man heute weiß, dass erwärmte Luft als
Strömung vom Boden aufsteigt (Thermik), und bei Erreichen einer
kälteren Luftschicht in der Höhe kondensiert die enthaltene
Feuchtigkeit zu Wolken. Also müssten über den Gewässern
besonders dichte Wolken entstehen. In der Realität hat die
Wolkenschicht aber gerade dort eine sehr geringe Dichte (nur „sehr
feiner Dunst“).
Fazit
Von fließenden und stehenden Gewässern, sowie Feuchtgebieten
(Mooren) gehen in senkrechter Richtung Wirkungen aus, die eine
Kondensation der Luftfeuchtigkeit in der höheren kühlen
Schicht be- oder verhindern. Aufgrund der recht scharfen Abbilder
senkrecht über den Gewässern muss eine senkrechte,
physikalisch auf den Wasserdampf der Luft wirksame Strahlung angenommen
werden. »
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Abb. 87:
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Abb. 88:
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Abb. 89a:
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Abb. 89b: Amperwolkental
nördlich Dachau, Ballonhöhe 200 m ü. M.
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siehe Formstrahler Wilhelm Reich,
Erich Neumann
formstrahler