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Beobachtungen:

Zeemann-Effekt


Als Zeemann-Effekt bezeichnet man das (mehrfache) Aufspalten von Spektrallinien im Magnetfeld. Es handelt sich um eine Wechselwirkung zwischen den magnetischen Eigenschaften der Atome (Bahndrehimpuls, Spin) und dem angelegten Magnetfeld.
Aus einer Spektrallinie entstehen mehrere, die sich symmetrisch um die ursprüngliche Linienlage verteilen.
Je stärker das Magnetfeld ist, um so mehr ändern sich die Energieniveaus und damit die Wellenlängenabstände.

Beispiel: Ohne Magnetfeld sind die Übergänge zwischen zwei unterschiedlichen Energieniveaus z.B. E0 und E1 zu beobachten .
 
  Es gilt für jedes Energieniveau, wenn das Magnetfeld  B nicht Null ist
                  
        Epot= m µB B   Potentielle Energie für ein umlaufendes Elektron, m=Magnetquantenzahl, B Magnetfeld (Induktionsflußdichte)

µB = Bohrsches Magneton = 5,8 E-5 eV/T oder 9,3 E-24 J/T
gJ = Landé-Faktor
      für    Elektron      = 2,002
      für    Proton        = 5,59
      für    Atoms         = 1 + ((J(J+1) + S)S+1) - L(L+1))/ (2J(J+1))
      (J = GesamtDrehimpuls, L GesamtBahndrehimpuls, S GesamtSpin)

Beim Übergang eines Elektrons von E0 nach E1 entsteht ohne Magnetfeld Strahlung mit der Energie = (E0-E1),
mit Magnetfeld sind noch kleinere Beiträge zuzurechnen bzw. abzuziehen.

beispielsweise: zweifache Aufspaltung,
 

E = E0  +   2 gJ µB B                 1---------
E = E0  +   1 gJ µB B                 2--------------
E = E0                            -----3--------------  Energieniveau 0 ohne Magnetfeld
E = E0  -   2 gJ µB B            |    4--------------
E = E0  -   2 gJ µB B            |    5---------
                                       |
                                       |
E = E1  +   2 gJ µB B            |    6---------
E = E1  +   1 gJ µB B            |    7--------------
E = E1                             -----8---------------  Energieniveau 1 ohne Magnetfeld
E = E1  -   2 gJ µB B                  9--------------
E = E1  -   2 gJ µB B                 10---------

Der Übergang vom Niveau 1 zum Niveau 10 hat eine größere Energiedifferenz als der ursprüngliche von 3 nach 8.
Nicht alle möglichen Kombinationen sind erlaubt. (Auswahlregel, delta-L= +/-1, delta-m= 0, +/-1, delta-s= 0)


http://de.wikipedia.org/wiki/Zeeman-Effekt


Man nutzt diesen Effekt aus, um über eine Spektralanalyse beispielspielsweise Magnetfelder auf der Sonne zu bestimmen.


imh_2443_m.jpg
imh_2446_m.jpg
Abb. 01: Zwischen den Polschuhen eines Elektromagneten .... (FB)
Abb. 02: . . . befindet sich eine Quecksilber-Spektrallampe, die im sichtbaren Licht mehrere Linien zeigt. (FB)
imh_2440_m.jpg
imi_4680-a_m.jpg
Abb. 03: Ein Etalon: zwei planparallele Glasplatten sind exakt justiert. Tritt monochromatisches Licht durch die Platten hindurch, sind Beugungsringe zu beobachten. Ändert sich die Wellenlänge, vergrößert oder verkleinern sich die Ringdurchmesser.
Beim Zeemann-Effekt entstehen beim Einschalten des Magnetfeldes aus jedem Ring zusätzliche (etwa wie Doppelbilder).
(FB)
Abb. 04: Schmalbandige Interferenzfilter lassen vom Licht der Quecksilberlampe jeweils nur eine Spektrallinie durch. (FB)



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