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Beobachtungen:

Bahnhofsgeräusche und Glockenklang

Mustererkennung

Um in einem hohen Geräuschpegel versteckte wichtige Informationen herausholen zu können, braucht man Filterfunktionen, die es ermöglichen, einen Teil des Lärms auszublenden.
Vor vielen Jahren begann eine Ansage auf dem Bahnhof mit "Achtung, Achtung", heute hört man anstatt "meine Damen und Herren" oder "sehr geehrte Fahrgäste".
Diese Floskeln sorgen dafür, daß man seine Abwehrhaltung gegen den Lärm aufgibt, auf den Sprecher aufmerksam wird und sich auf seine Stimme einstellt.
Doch wie kann man den Rest des Lärms ausblenden?  Vermutlich geht dies über eine Einschränkung auf den Frequenzbereich der angekündigten Stimme.
Kommt nun noch ein weiteres Schallereignis dazu, beispielsweise der Glockenklang, dann wird das Herausfiltern komplizierter.

Das folgende Klangbeispiel erscheint beim ersten Hören unübersichtlich:
  • Die Glocken läuten, es gibt Nebengeräusche durch die Bauarbeiten im Bahnhof.
  • Ansage des Zuges (sehr laut, deckt Glockenklang zu)
  • Glocken läuten mit Nebengeräuschen
  • Diesellokomotive fährt ein, am Mikrofon vorbei und entfernt sich wieder etwas.
  • Sind die Glocken noch zu hören??
Mit Hilfe des Ausdrucks der Frequenzanalyse und der Zeitanzeige des Abspielprogramms lassen sich Bild und Ton synchronisieren.
Beim wiederholten Abspielen der Aufnahme lernen wir, auf die Muster zu achten und können dann entscheiden, ob die Glocken am Ende der Aufzeichnung noch zu hören sind.

Ähnliches Training fordern (unbeabsichtigt?) häufig Radioprogramme, bei denen der Verkehrsfunk auf einem "Musikbett" übertragen wird.
Neben der zwingend notwendigen Aufmerksamkeit für den Straßenverkehr müssen wir das Musikbett ignorieren aber die gesprochene Information wahrnehmen, sie mit unser Fahrstrecke vergleichen und entscheiden, ob uns die Ansage betrifft oder nicht.

Wichtiges von Unwichtigem zu trennen ist eine hohe Kunst, die wir beherrschen sollten, nicht nur im Straßenverkehr.
 


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Abb. 01: Bauarbeiten, Eisenbahnlokomotive und Glockenklang im Lübecker Bahnhof. (FB)
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Abb. 02: Frequenzanalyse der Geräusche im Lübecker Bahnhof, die horizontalen Linien stammen von den Glocken, der Schall ab 40 Sekunden von einer hereinfahrenden Diesellokomotive. Im Bereich zwischen 12 und 23 Sekunden hat die automatische Lautstärkenregelung des Aufzeichnungsgerätes heruntergeregelt für eine Lautsprecherdurchsage. Bei guter Konzentration lassen sich die Glocken noch bis zum Zeitpunkt 45 Sekunden vereinzelt heraushören. Klangbeispiel (Wave-Datei 640 kB) (FB)


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