Gute Übersicht mit großer Auswahl http://www.tubecollection.de/ura/roentgen-ionenroehren.htm
Abb. 01: Röntgenröhre. Von rechts kommen die Elektronen, werden nach links
beschleunigt und treffen auf die schräggestellte Anode auf. Dabei
entsteht Röntgenstrahlung. (FB)
Abb. 02:
Abb. 03:
Abb. 04: mit Wasserkühlung
Leybold-Katalog nach 1900 , Seite 783
"Apparate zu Versuchen mit Röntgenstrahlen.
In diesem Kapitel ist in erster Linie Rücksicht auf die Bedürfnisse der physikalischen Institute und Lehranstalten genommen. Für speziell medizinische Zwecke verweisen wir auf unsere diesbezügliche Sonderliste, welche auf Wunsch zugesandt wird. Über Induktoren ist p. 720 u. ff. das Nötige gesagt. Zur Demonstration, zur Herstellung von Röntgen-Photographien kleiner Objekte, zur Durchleuchtung einer Hand genügt bereits ein kleiner Induktor von 6-10 cm Funkenlänge. Wo die Mittel vorhanden sind, empfehlen wir einen Induktor No. 6622/6627 von 15-20 cm mit Vril-Unterbrecher zu wählen. Wünscht man länger dauernde Versuche, Durchleuchtungen und Photographien größerer Objekte, Beckenaufnahmen und dergleichen vorzunehmen, so ist ein Induktor von 30-40 cm mit Motor- oder Wehnelt-Unterbrecher zu wählen. Influenzmaschinen erfordern Röhren mit höherm Vakuum.
Für den Gebrauch der Röntgen - Röhren gelten folgende allgemeine Gesichtspunkte: Je nach dem Grade des Vakuums einer Röntgen-Röhre unterscheidet man weiche, mittelweiche und harte Röhren. Erzeugt man mit einer weichen Röhre ein Handbild auf einem Bariumplatincyanürschirme, so erscheinen die Knochen sowohl, wie das Fleisch dunkel. Eine mittelweiche Röhre läßt die Knochen dunkel, das Fleisch dagegen hell erscheinen. Von harten Röhren werden sowohl Knochen wie Fleisch der Hand fast völlig durchstrahlt. Das Vakuum der Röhren wird durch den Gebrauch verändert. Neue Röhren werden stets weich in den Handel gebracht. Nach mehrmaligem Gebrauch werden sie etwas härter und erweisen sich sodann längere Zeit beim günstigsten Vakuum als besonders konstant und dauerhaft. Während man neue (also weiche) Röhren anfangs nicht gleich mit der vollen Energie beanspruchen und dieselben besonders nicht zu langen Expositionen verwenden darf, weil sie sich sonst zu sehr erhitzen, dabei noch weicher werden und erst nach langer mäßiger Benutzung wieder brauchbare Bilder geben würden, ist es anderseits nach Möglichkeit zu vermeiden, ein gebrauchtes, in normalem Zustande befindliches Rohr mit zu schwachem Strom zu benutzen, denn zu schwache Ströme machen die Röhre vorzeitig hart. Es ist also ein Irrtum, wenn man glaubt, die Röhren durch Anwendung schwacher Ströme zu schonen.
Daraus ergibt sich die Regel: Neue Röhren benutze man für Photographie schwacher Körperteile, mittlere, normale Röhren für Durchleuchtungen, für Photographie von mittelstarken Partien (Knie, Schenkel, Schultern usw.). Die Röhren, deren Beschaffenheit zwischen normal und hart liegt, eignen sich für Thorax- und Beckenaufnahmen. Harten Röhren muß durch Regenerierung derjenige Grad der Weichheit wieder erteilt werden, den man für jeweilige photographische Aufnahme oder Durchleuchtung zu haben wünscht.
Beim Gebrauch ist darauf zu achten, daß man stets den positiven Pol des Induktors mit der Anode der Röhre verbindet. Man muß mit dem Induktor so weit als möglich (mindestens 21/2 m) vom Röntgen-Rohr entfernt bleiben, denn der in rascher Folge magnetisierte und entmagnetisierte Eisenkern würde, wenn er nahe genug ist, den Erzeugungspunkt der Röntgenstrahlen auf der Antikathode in vibrierende Bewegung setzen, wodurch die Bilder unscharfe Konturen erhalten würden."
Seite 785- 786
"Röntgen-Röhre für Platin- oder Motor-Unterbrecher mit Patent-Regenerierung. An der Hauptröhre R ist vermittelst eines kurzen Verbindungsrohres A eine Nebenröhre B angeschmolzen, deren Luftraum mit dem von R in direkter Verbindung steht. In dieser Nebenröhre befindet sich eine Kathode C von einem Stoff, der, sobald der Strom in der bezeichneten Richtung durch B hindurchgeleitet wird, sofort ein bestimmtes Quantum Gas abgibt und dadurch den Härtegrad der Röhre herabsetzt.
für Induktoren von 15-25 20-35 20-50 cm Funkenlänge
Das Hindurchleiten des Stromes durch die Nebenröhre geschieht dadurch, daß man die Messingstange E, welche mit der Kathode C verbunden und daran in einem Charniere beweglich ist, der Kathode K der Hauptröhre bis auf einen bestimmten Luftabstand nähert — und zwar muß dieser, wenn die Röhre zu Beckenaufnahmen dienen soll, etwa 10-11 cm, wenn sie dagegen zu Handaufnahmen verwandt werden soll, etwa 5— 7 cm betragen. Daß die Regulierung vor sich geht, erkennt man daraus, daß dann die Elektrizität als Funkenstrom zwischen K und E überspringt. Ist die Röhre durch eine sehr ausgedehnte Benutzung oder auch durch längeres Lagern sehr hart geworden, so kann man die Herabsetzung des Härtegrades derselben mit Hülfe der neuen Vorrichtung noch dadurch beschleunigen, daß man die beiden Induktor-Leitungen verlegt und zwar derart, daß der positive Pol von + G nach + J gelegt wird, während der negative Pol bei K — ausgehängt und direkt mit der Öse unten an der Kathode C der Nebenröhre verbunden wird, worauf man den Induktor langsam in Tätigkeit setzt, bis die Platinspirale der Nebenröhre beinahe weiß-rot geworden ist. Dabei ist es indessen ratsam, zunächst mit mäßiger Stromstärke anzufangen, da man sonst Gefahr läuft, die Röhre gleich weich su machen. Dieser Vorgang dauert ca. 10-20 Sekunden. Nach Beendigung der Regulierung hängt man dann den negativen Draht natürlich wieder an die Kathode K der Hauptröhre, den positiven Draht wieder an + G, Wird dann weiter der Hebel E wie oben angegeben eingestellt, so funktioniert die Reguliervorrichtung auch während des Betriebes der Röhre, d. h. es springen, sobald die letztere dabei die Neigung zum Härterwerden zeigt, sofort einige Funken zwischen K und E über, und der Härtegrad der Röhre wird auf diese Weise automatisch wieder auf die richtige Größe gebracht. Man kann demnach mit einer solchen Röhre selbst die längsten Untersuchungen oder Expositionen bei vollständig gleichbleibender Härte derselben machen. Neben dieser ersten Vorrichtung zum Weichermachen besitzt nun die Röhre auch noch eine zweite zum Härten derselben, eine Vorrichtung, die nicht bloß dann von Nutzen ist, wenn die Röhre durch eine mißbräuchliche Anwendung der soeben beschriebenen Vorrichtung zum Weichermachen zu weich geworden sein sollte, sondern die auch bei vollständig normaler Behandlung der Röhre, z. B. dann zur Anwendung kommt, wenn man damit soeben eine Handaufnahme gemacht hat und nun dieselbe gleich darauf zu einer Beckenaufnahme benutzen will. Zu diesem Zweck verbindet man nun den positiven Leitungsdraht des Induktors nicht wie gewöhnlich mit der Hülfsanode G der Hauptröhre, sondern mit der spiralförmigen Elektrode J der Nebenröhre, wobei noch darauf zu achten ist, daß der Messinghebel E nicht mit der Kathode K in Berührung steht. Schaltet man dann den Strom wieder in derselben Richtung wie früher ein, so wird das Metall, aus welchem die Elektrode J besteht, in sehr starkem Grade gegen die Glaswandung der Nebenröhre B zerstäubt und bindet nun in dieser veränderten Lage sofort einen Teil des Gasinhaltes der beiden Röhren. Die Zeitdauer, welche diese Bindung beansprucht, richtet sich gänzlich nach dem Grade der Weichheit der Röhre: ist dieselbe sehr weich und soll besonders hart werden, so kann dies eventl. bis zu 5 Minuten dauern. Sodann wird der Leitungsdraht wieder von J nach G hinübergelegt, und die Röhre ist zur Beckenaufnahme fertig.
Selbstverständlich ist dabei, daß, wenn die einmalige Umlegung des positiven Leitungsdrahtes nach J hin noch nicht den genügenden Erfolg hatte, diese Manipulation zu wiederholen• ist, und daß andererseits, wenn die Röhre durch eine zu lange Benutzung der Elektrode J zu hart geworden ist, dieselbe durch Anwendung der zuerst beschriebenen Reguliervorrichtung sofort wieder weicher gemacht werden kann. Von größter Wichtigkeit ist es, darauf zu achten, daß die Röhre nicht weicher gemacht wird, als es erforderlich ist, da das Weichermachen derselben immer sehr leicht zu bewerkstelligen ist, während sich das Härten, im Falle die Röhre über Gebühr weich gemacht worden ist, nur bis zu einem gewissen Grade ausführen läßt.
Röntgen-Röhre mit Patent- Regenerierung wie No. 7167/7169, jedoch für Dauerbetrieb, in verstärkter Ausführung. No. 7170. 7171. für Induktoren von 20-35 20-50 cm Mk. 32,— 42,-
Röntgen-Röhren für Wehnelt-Unterbrecher, D. R. P. 109449, mit Osmo-RegenerierVorrichtung. Die Energiemengen, welche der Wehnelt-Unterbrecher im Innern der Röntgen-Röhren erzeugt, sind so beträchtlich, daß die Elektroden der gewöhnlichen Röhren ihnen nicht standhalten. Die Antikathoden dieser Röhren werden vielmehr in kurzer Zeit glühend und verbrennen. In den speziell für den Wehnelt konstruierten Röhren besteht die Antikathode aus einem schweren, mit hart aufgelöteter Platinplatte versehenen Metallkopf, welcher sich an einem Eisenrohr befindet. Letzterer liegt fest im Antikathodenhals an. Wenn schon die verhältnismäßig große Metallmasse des Kopfes selbst die Erwärmung resp. das Glühen nicht so schnell eintreten läßt, so sorgt besonders das im Antikathodenhals anliegende Eisenrohr für eine Ableitung der Wärme. Die Röhren sind mit Osmo-Regulator versehen; für diesen gilt die bei No. 7158, p. 784 gegebene Anweisung. No. 7172. 7173. 7174. 7175. 7176. 7177. für Induktoren bis 20 30 40 50 60 70 cm Funkenlänge Mk. 29,— 33,— 38,— 43,— 48,— 53,-
7178. — für Wehnelt-Unterbrecher mit Patent-Regenerierung (vergl. No. 6167-6171, p. 785) für hohe Beanspruchung und Dauerbetrieb, Länge 370 mm, Durchmesser 150 mm. Für 25-30 cm Funkenlänge. [Fig]
7179. — mit Wasserkühlvorrichtung nach Walter und Patent-Regenerierung. Die Antikathode dieser Röhre besteht aus einem Platintopf, der Antikathodenträger aus einem Glasgefäß, welches vor Benutzung bis zu etwa 3/4 mit gewöhnlichem Brunnen- oder Leitungswasser, nicht mit destilliertem Wasser gefüllt wird. Das Wasser dient dazu, die große Wärmemenge, welche das konzentrierte Kathodenstrahlbündel auf der Antikathode entwickelt, unschädlich zu machen, und tatsächlich kann man die Röhre bei sehr starker Belastung stundenlang im Betriebe erhalten, während das Wasser im stärksten Sieden begriffen ist. Nach neueren Versuchen von Walter verträgt eine solche Röhre dauernd ungefähr die dreiache Belastung einer gewöhnlichen, was für Durchleuchtungsbeobachtungen in Rücksicht zu ziehen ist; für 10- 15 Sekungen dagegen kann man ihr selbst die größte Leistung eines mit Wehnelt-Unterbrecher betriebenen 60 cm Induktorium zumuten, sodaß also damit Momentaufnahmen jeder Art vorgenommen werden können. Die Röhre ist speziell für schwierige Durchleuchtungen und lang anhaltenden Dauerbetrieb mit Funkenlängen von 20 - 50 cm geeignet. Durchmesser 170 mm."