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Beobachtungen:

Tasten und Fühlen, Blindenschrift

Seit der Einführung des Euros haben die Geldscheine zusätzliche Merkmale (oder Muster) bekommen, die sich auch durch Tasten erfühlen lassen. Wer hat schon einmal probiert, einen 20 von einem 50 Euroschein zu unterscheiden, indem er ein Muster, nämlich die Anordnung von mehreren parallenen Verdickungen zwischen der Mitte des Scheins und dem weißen Randfeld ertastet.

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Abb. 01: 10 Euro-Schein, in der rechten Bildhälfte neben dem Wasserzeichen verlaufen die Streifen, bei denen das Papier dicker ist. (FB)
Abb. 02: 50 Euro-Schein, mit fühlbaren Verdickungen, aus denen sich der Wert des Scheines ertasten läßt. (FB)



Beim Tasten sind grundsätzlich zwei unterschiedliche Verfahren möglich:
  • Abfahren des zu untersuchenden Objektes mit einem Körperteil (Finger, Hand, Fuß) Punkt für Punkt.
    Dies geht sowohl mit der Haut direkt als auch mit deren Körperhaaren.

  • Abnehmen eines flächenhaften Abdrucks mit der Handinnenfläche, Fußsohle, Fingerkuppe . . . (Stempelabdruck)
    Hierbei genügt es, das Objekt nur kurzzeitig aber mit spürbar kräftigem Eindruck zu berühren, vergleichbar mit der Bodenberührung beim Gehen.
    Die Empfindung wird dabei für einige Zeit gespeichert, so daß die "Auswertung" dann zeitlich danach auch ohne weitere Berührung erfolgen kann.
    Scharfkantige Objekte lassen sich mit besserer Auflösung erfassen als solche mit weichen Rändern.
    "Russisch Brot" Buchstaben haben weiche Ränder und sind mit der Handinnenfläche gerade noch zu erfühlen, die Augen einer Schere dageben sehr viel besser.



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Abb. 03: Die Handfläche, temperatur- und druckempfindlich (FB)
Abb. 04: Russisch Brot, Tastobjekte mit weichem Rand (FB)
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Abb. 05: Die Augen einer Schere lassen sich gut ertasten: kurz mit der Handfläche kräftig darauf drücken und loslassen. Eine Sekunde später kann man den Abdruck in der Hand immer noch "auswerten" und beispielsweise die Ausrichtung ermitteln. (FB)

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Abb. 06: Die Fußsohle als Tastsensor, temperatur- und druckempfindlich (FB)
Abb. 07: Die Fingerkuppe ist temperatur- und druckempfindlich. (FB)
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Abb. 08: Ein Handrücken ist sehr empfindlich für Wärmestrahlung (FB)
Abb. 09: Auch die Gesichtshaut ist sehr empfindlich für Wärmestrahlung (FB)
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Abb. 10: Blindenschrift, Tasten mit der Fingerkuppe

Jeweils drei Punkte in der Höhe und zwei in der Breite gehören zu einem Zeichen.
Abstand der oberen und unteren Punkte eines Zeichens: 5 mm. 
Punktabstand untereinander 2,5 mm

Text Ausschnitt auf einer Arzneipackung
  (ra     | atioph |     pharm
           |   3,5    |
(FB)
Abb. 11: Eine Feile und eine Raspel.
Testobjekte für die Fingerkuppe (FB)
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Abb. 12: Würfel mit vertieften Augen, Testobjekte für die Fingerkuppe (FB)
Abb. 13: Scrabble, Würfel mit vertieften Buchstaben, Testobjekte für die Fingerkuppen (FB)



http://de.wikipedia.org/wiki/Brailleschrift

Bei der Brailleschrift hat jedes Zeichen sechs Bit, die in einer 2x3 Matrix angeordnet sind.
Einige ausgewählte Zeichen sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
Ziffern haben die gleiche Codierung wie Buchstaben, müssen aber durch das Zahlzeichen angekündigt werden.
(Analog dazu gibt es beim Fernschreibcode für Lochsteifen CCITT-2  mit fünf Bit jeweils ein Ziffern- und ein Buchstabenzeichen, das zwischen zwei Codetabellen für Buchstaben und Ziffern umschaltet)

ο
ο V
οο
οο
οο Q
ο
οο
ο P
ο
οο
ο N
ο
 ο
ο Zahlzeichen
οο
 ο
οο ST
οο
οο
ο Y
οο
ο
A


«Erfahrene Braille-Leser können etwa 100 Wörter pro Minute lesen.
Zum Vergleich: sehende Leser schaffen etwa 250-300 Wörter pro Minute.» /Wikipedia/



Oberflächenbeschaffenheit:
Bei der Oberflächenbeschaffenheit scheint es neben der Rauhigkeit noch weitere mit den Füßen spürbare Unterschiede zu geben, beispielsweise das Reflexionsvermögen für Wärmestrahlung.

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Abb. 14: Der Bahnsteig auf dem Bahnhof Lüneburg ist mit unterschiedlichen fühlbaren Mustern ausgestattet. (FB)
Abb.xx: Geriffelte helle Steine markieren den Randbereich zum Gleis. Helle, dunkle, rauhe und glatte Betonsteine sind sowohl mit den Augen als mit den Füßen gut unterscheidbar.  (FB)
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Abb. 15: Gehen mit Schuhen auf Asphalt oder auf leicht schneebedecktem Asphalt:
Es ist ein Unterschied in der Fußsohle zu spüren, Schnee erscheint wärmer.
  (FB)


Gehen mit Schuhen auf Schnee oder Asphalt:
Es ist ein Unterschied in der Fußsohle zu spüren, Schnee erscheint wärmer.
Es kann sich dabei aber nicht um eine über Wärmeleitung gefühlte Temperatur handeln. Denn beim kurzzeitigen Auftreten besteht wegen der Isolierung durch die Schuhsohle nur wenig Wärmekontakt. Außerdem müßten beide Oberflächen nahezu gleiche Temperatur haben. Möglicherweise ist die eigene von den Objekten reflektierte Wärmestrahlung die Ursache, wenn die Schuhsohle dafür transparent ist.

Beim Transport von Verletzten verwendet man häufig "Rettungsdecken", das sind dünne Kunststoff-Folien, die mit Metall bedampft die Wärmestrahlung des Patienten zurückreflektieren. Bei diesen Folien ist dieser Effekt der eigenen Körperstrahlung sehr gut zu spüren.



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