Beobachtungen:
Mustererkennung:
Umdenken, Spiegelschrift, Transponieren
Leonardo ca Vinci war Linkshänder und schrieb häufig in
Spiegelschrift.
Auch wir können Texte entziffern, wenn sie nicht unserer
üblichen Schreibrichtung entsprechend geschrieben sind.
Beim Notenlesen braucht man häufig Musiker, die das gerade
Gelesene uminterpretieren und die Noteninhalte in einer anderen
Tonhöhe wiedergeben,
Transponieren.
Beispielsweise gibt es bei
den Blasinstrumenten "Familien gleichartiger Instrumente", die
sich nur in der Tonhöhe des Grundtones unterscheiden: Klarinette
in A, B, C oder Es.
In einer Zeit, als man Blasinstrumente nicht in jeder beliebigen Tonart
sauber spielen konnte, nahmen die Komponisten darauf Rücksicht,
indem sie beispielsweise ihre Noten für zwei
unterschiedliche Klarinetten (B und C) geschrieben haben.
Bei den modernen Instrumenten mit sehr vielen Klappen oder Ventilen ist
dies nicht
mehr erforderlich. Man kann beide Passagen auf dem gleichen Instrument
spielen, muß dann allerdings entweder die Noten umschreiben oder
während des Spielens "umdenken" (transponieren). Das
Transponieren ist wie das Erlernen eines neuen Instrumentes.
Ohne Zeitverzögerung muß der richtige Ton gegriffen werden,
Zeit zum Umdenken ist nicht vorhanden.
Das Erlernen eines neuen Instrumentes geht über den Vorgang der
Mustererkennung.
Zu welcher Note gehört welcher Griff? Bei einem guten
Musiker müssen Sensoren (Augen) und Aktoren (Finger)
außerhalb des
bewußten Denkens miteinander verknüpft sein, damit zur
rechten Zeit die richtigen Töne erklingen können.
Eine Zeitverzögerung wie beim Simultandolmetscher ist nicht
erlaubt.
|
Abb. 01: Die Handschrift
Leonardo da Vincis. Er schreibt hier spiegelverkehrt.
|
|
Abb. 02: Herausforderung an den
Musiker, der nur eine Klarinette (beispielsweise in B) hat.
Das mittlere und das untere Stück sind zu transponieren:
(in A) einen Halbton tiefer, (in C) einen Ganzton höher. (A.
Dvorak)
|