Geomantie
/Purner, 1988. S. 129/
«Unter "Geomantie" oder
"Geomantik" ("Weissagung aus der Erde" oder "Erdwahrsagung")
versteht man die alte Kunst und Wissenschaft, natürliche
"Energieströme" und "Energiezentren" auf der Erdoberfläche
auszumachen und in landschaftsverändernde und
landschaftsgestalterische Maßnahmen einzubeziehen, um positive,
harmonisierende Kräfte und Energiefelder zu verstärken und
negative abzuschwächen. So sei Geomantie zum Beispiel verwendet
worden, um die günstige Lage für Tempel und Kirchen,
Steinkreise, Begräbnistätten, Steinmonumente, Labyrinthe und
astronomische Observatorien herauszufinden.
Am bekanntesten ist die Geomantie des alten China, obwohl sich auch
andere Kurturkreise - etwa in Ägypten, Griechenland, Indien,
Mittel- und Südamerka - ihrer Methoden und Regeln bedient haben.
Die chinesische Geomantie "Feng-Schui" (Wind-Wasser) wird
definiert als die " ... Kunst des Anpassens der Sitze der
Lebenden und der Toten, um mit den örtlichen Strömungen des
kosmischen Atems zusammenzuarbeiten und zu harmonisieren ..."
Als "kosmischer Atem" wird der
"belebte Geist der Erde" verstanden, der in altertümlichen
Wissenschaften offenbar eine Selbstverständlichkeit darstellte.
Nach dieser Anschauung gibt es ein unsichtbares "Feld des Geistes", das
die physische Erscheinung der Landschaft als lebendiges
Kräfteprinzip durchdringt.»
/Purner, 1988. S. 130/
« Das eigentliche
Ziel der Geomantie besteht darin, auf die lokalisierten Kräfte und
Kräftekonstellationen durch bauliche Maßnahmen in einer
Weise zu reagieren, daß die ortsspezifischen Energiepotentiale
und ihre Strukturen gewissermaßen festgehalten, verstärkt
und gegebenenfalls harmonisiert werden.»