Beobachtungen:
Radioaktivität, Gammastrahlung, Neutronen
Radioaktive Strahlung kommt in der Natur vor.
Wenn Elemente zerfallen, die auf der Erde vorkommen wie beispielsweise
Uran, dann entsteht natürliche Radioaktivität mit Alpha-,
Beta- und Gammastrahlen sowie Neutronen.
Alphastrahlen: geladene Heliumteilchen,
Betastrahlen: Elektronen
Gammastrahlen: elektromagnetische Wellen, energiereicher als
Röntgenstrahlen.
Darüberhinaus gibt es kosmische Strahlung
(Höhenstrahlung) aus dem Weltall: Protonen, Alpha-Strahlen,
Elektronen, Gammastrahlung, Neutrinos . . . .??
Durch Wechselwirkung in der Erdatmosphäre mit Stickstoff- und
Sauerstoffatomen entstehen Neutronen, Protonen, geladene (π
+,
π
-), und neutrale (π
0) Pionen.
Die Luft-Atmosphäre über uns schirmt einen Teil der Strahlung
ab. Passagiere in Verkehrsflugzeugen, die etwa in 10 Kilometer
Höhe fliegen, erhalten eine größere Menge an Strahlung
als Menschen auf der Erdoberfläche.
Radioaktive Strahlung wurde von Bequerel 1896 entdeckt, weil sie wie
Röntgenstrahlen Filme schwärzen kann. Bequerel hatte mit
Uransalzen experimentiert und Fotoplatten dadurch belichtet (Abb. xx).
Radioaktive Strahlung hat hohe Energie und kann zellschädigend
wirken. Bei geringer Strahlungsmenge kann der Körper entstandene
Zellschäden reparieren, bei größerer Strahlungsmenge
gelingt dies nicht.
Die Atombombenabwürfe in Japan 1945 sowie die Reaktorkatastrophe
in Tschernobyl zeigen, welche lebensfeindlichen Wirkungen von den
Strahlen ausgehen.
Seit Beginn des Atombombenzeitalters hat sich die Menge der Strahlung,
der wir Menschen ausgesetzt sind, zeitweise um ein Vielfaches über
der natürlichen Strahlung erhöht.
Neutronen sind Bestandteile der
Atomkerne. Da sie keine Ladung besitzen
wie etwa Elektronen oder Protonen, lassen sie sich weder mit
elektrischen noch mit magnetischen Feldern ablenken. Um sie
nachzuweisen, benötigt man spezielle Reaktionen mit anderen
Elementen.
Neutronen können sehr unterschiedliche Energien haben: es gibt
schnelle und langsame.
Im Kernreaktor entstehen bei der Spaltung zunächst schnelle
Neutronen, die für die weitere Nutzung aber verlangsamt
(moderiert) werden müssen. Als Moderator nutzt man
häufig Wasser, das einen Teil der Energie der Neutronen aufnimmt.
Häufig wirken bei Stößen mit Materie schnellere
Neutronen weniger stark als langsamere. Die Energie der Teilchen ist
also nicht unmittelbar ein Maß für die Schadenshöhe:
für die Spaltung der Kerne im Kernreaktor sind schnelle Neutronen
fast wirkungslos, während langsamere den gewünschten Effekt
bringen.
Wegen des Welle-Teilchen Dualismus läßt sich für
Neutronen eine
De-Broglie-Wellenlänge berechnen, deren Größe sich aus
der
Energie ergibt. Die Wellenlänge ist verglichen mit der des
sichtbaren Lichtes sehr viel kleiner.
Masse= 1,6 * 10E-27 kg
Wirkungsquantum = 6,6 * 10E-34 Js = 4,1 * 10E-15 eVs
Impuls = Wurzel (Masse * 2* Energie)
Wellenlänge = Wirkungsquantum/
Impuls
Wellenlänge:
schnelle Neutronen |
10 keV - 20 MeV |
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mittelschnelle Neutronen |
0,5 eV - 10 keV |
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thermische Neutronen |
< 100 meV |
Wellenlänge >
640 pm |
kalte Neutronen |
< 2 meV |
Wellenlänge 2000 - 640 pm |
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Abb. 01: Uransalze haben eine
Fotoplatte geschwärzt, 1896, Bequerel
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Abb. 02: Arbeitsplatz von Otto
Hahn, im Vordergrund ein Zählrohr zur Detektion der radioaktiven
Strahlung (FB) |
Abb. 03: Arbeitsplatz von Otto
Hahn, im Deutschen Museum München. (FB) |
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Abb. 04: Zur Zeit des zweiten
Weltkrieges forschte man an der Kernspaltung. Grossversuche zur Vorbereitung der
Konstruktion eines Uranbrenners. Wisschenschaftliche Arbeit von
Werner Heisenberg und K. Wirtz, 1946, Naturforschung und Medizin in
Deutschland, Band 14 , Kernphysik und kosmische Strahlen
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Abb. 05: Atombombentest in der
Wüste von Nevada, 1955
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Abb. 06: Das Modell mit
"Uranwürfeln" (FB) |
Abb. 07: Modell des ersten
deutschen Kernreaktors im Museum in Haigerloch.
Nachgestellt: Viele kleine Würfel aus Uran hängen über
einem Gefäß, das mit schwerem Wasser gefüllt war. (FB) |
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Abb. 08: Funktionsmodell eines
Brennstabes für ein Kernkraftwerk (FB) |
Abb. 09: Friedliche Nutzung der
Kernkraft. Grafenrheinfeld. (FB) |