Beobachtungen:
Umbau, Erweiterungen bei Kirchen
Bei Umbau und Erweiterungen von Kirchen wird häufig der alte
Altarstandort aufgegeben, wenn man einen neuen geeigneten findet. Doch
manchmal gelingt dieses nicht.
Wenn der neue Standort nicht auf der ehemaligen Mittellinie liegt,
sondern etwas daneben, dann hat man häufig die Erweiterung nicht
exakt in der gleichen Richtung weitergebaut.
vermutliche Beispiele: Erfurter Dom, Katharinenkirche
Lübeck, Petrikirche Lübeck,
St.
Salvatoris in Zellerfeld
Im Jahre 1864 wurde die Kirche mit bisher hölzerner
Tonnendecke und Ost-West-Orientierung des Altars umgebaut.
Gemauerte Säulen und Gewölbe sowie Drehung der inneren
Orientierung um 90 Grad veränderten das Erscheinungsbild total.
Altar und Kanzel bekamen nach etwa 200 Jahre neue Positionen.
Savatoris
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Abb. 01: geplante und
tatsächliche Kanzelposition unterscheiden sich. (Haase, 1863)
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Abb. 02: Die heutige Kanzel (FB)
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Petri-Kirche
in Lübeck, vermutete Altar-Standorte
Aus den gespürten Linienmustern lassen sich mögliche
Altarstandorte rekonstruieren.
Die Kirche ist heute nur noch Museum. Irgendwelche Hinweise, wo ein
Altar gestanden haben könnte, findet man nicht.
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Abb. 03: Petrikirche um 1250 und
nach der Erweiterung um 1350. Die Erweiterung ist leicht nach
Süden gedreht.
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Abb. 04: Der vermutete
Altarstandort nach der Erweiterung, um 1350 (FB)
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Abb. 05: Der vermutete
Altarstandort nach der Erweiterung. Blick nach Westen. (FB)
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Abb. 06: Der vermutete alte
Altarstandort vor der Erweiterung. Der andere Standort ist links oben
im Bild. (FB)
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Die
Dreifaltigkeitskirche
in
Sankt Andreasberg ist 1796
abgebrannt und 1811 als
Martinikirche
neu aufgebaut worden.
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Abb. 07: Altar und Kanzel stehen
an der gleichen Stelle (FB)
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Abb. 08: Martinikirche in St.
Andreasberg (FB)
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Abb. 09: Martinikirche in St.
Andreasberg, hier
in der Kirchenmitte (bei der Tasche) könnte beim Vorgängerbau
der Altar gestanden haben. (FB)
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Auch die
Stiftskirche
in Stuttgart
ist mehrfach erweitert worden.
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Abb. 10: Stiftskirche in
Stuttgart, vielfältige Umbauten. Die Apsis mit dem Altar war
früher weiter westlich.
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Abb. 11: Der ursprüngliche
Altarstandort ist heute etwa in der Mitte der Kirche (FB)
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Abb. 12: Dieser Altar steht
heute in der Apsis. (FB)
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Die
Laurenzenkirche
in St. Gallen
/Schweiz ist mehrfach erweitert worden. Dabei verschob sich auch die
Symmetrieachse. Dadurch konnte der erste Altarstandort nich beibehalten
werden.
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Abb. 13: Laurenzenkirche in St.
Gallen, vielfältige Umbauten. Das Zentrum war zunächst weiter
links (gelb).
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Abb. 14: Der Altar hat einen
neuen Standort, die Kanzel steht möglicherweise auf dem Ort eines
früheren Altars. (FB)
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Die
Liebfrauenkirche
in Bremen
ist erweitert worden, dabei verschob man die Symmetrieachse.
Der neue Altarstandort entsprach nicht mehr dem alten.
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Abb. 15: Links die heute
Mittelachse, rechts die alte. (FB)
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Abb. 16: Der ehemalige
Altarstandort? Hier bei der Tasche treffen sich mehrere
aufgespürte Linien. (FB)
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Abb. 17: Die heutige Mittelachse
entspricht nicht der früheren. Am Ende dieses Kirchenschiffes gibt
es keinen spürbaren Altarstandort. Offensichtlich steht der Altar
in der Bildmitte auf einigen der früheren Linien. (FB)
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Abb. 18: Der damalige und
heutige Grundriß |
Die Regler-Kirche in Erfurt
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Abb. 19:
Grundriss, nach dem Umbau stand der Altar an anderer Stelle
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Abb. 20: Der
Regler-Flügel-Altar (FB)
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Abb. 21: Vor dem Umbau stand
möglicherweise hier der Altar, ein Punkt mit spürbarer
Ausstrahlung (FB) Regler
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