Signalverarbeitung: Rauschen, Mustererkennung
Vogelstimme und Verkehrslärm
Der Gesang von Vögeln dient einerseits der Partnersuche "wer
ist der schönste Fink?" oder ""hier bin ich, wo bist du?",
andererseits kann er aber auch jeden aufmerksamen Spaziergänger
erfreuen.
Welcher Vogel singt da? Welche Vögel kennen wir am Gesang?
Wer es nicht gelernt hat, Vögel am Aussehen zu unterscheiden und
sich ihren Gesang zu merken, ist bei diesen Fragen
überfordert. Es handelt sich hier um ein typisches Beispiel
für den Begriff Mustererkennung: Welche akustischen und optischen
Merkmale gehören zu einem speziellen Vogel?
Da von Singvögeln kaum eine Gefahr ausgeht, müssen wir auch
keine Angst vor ihnen haben und brauchen daher dieses Wissen nicht.
Jedoch, wer den Gesang eines speziellen Vogels "erlernt" hat, ist auch
in der Lage nach bekanntem Verfahren dessen Stimme aus lauten
Umgebungsgeräuschen herauszuhören.
Der Frequenzbereich des Vogels liegt etwas höher als der
Schwerpunkt der Verkehrsgeräusche dieses Beispiels. In der Mitte
der Gesamtaufnahme hat das Ohr bei niedriger Störlautstärke
Zeit, sich den Gesang einzuprägen, um dann bei zunehmendem
Störgeräusch den Klang des Vogel noch zu verfolgen.
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Abb. 01:
Frequenzanalyse von Vogelstimme und
Verkehrslärm (Frequenz nach oben und Zeit nach rechts
aufgetragen). Jeweils am linken und rechten Bild verschwindet die
Vogelstimme fast im Rauschen, in der Bildmitte ist sie besonders
deutlich zu sehen. Wenn man sich ihre typische Form in
der Bildmitte vorher eingeprägt hat, läßt sich das
Muster des Vogels auch am Rande mit den Augen erkennen.
Auch mit den Ohren kann der Mensch diese Stimme heraushören, wenn
es sich darauf einstellt. Den Verkehrslärm kann unser Gehirn bis
zu einem gewissen Maße wegfiltern. (FB) Frequenzanalyse
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Tondatei
(Wave-Datei: 140 kB) passend zum linken Bildausschnitt aus der Mitte,
Meise und
Verkehrslärm sind noch gut zu trennen
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Abb. 02: Auschnitt etwa aus der
Mitte. Der Verkehrslärm ist leiser. (FB)
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Tondatei der Meise und
Verkehrslärm (FB)
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