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Beobachtungen:

Blechblasinstrument - Teil 6




Materialsammlung zu Physik und Technik
   der Musikinstrumente und anderen Schallquellen








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Start

A Übersicht
   A0 Schall überall
   A1 Ergebnisse, Tenorhorn, Frequenzen
   A2 Tonhöhen und Klänge

0. Frequenzanalyse als Werkzeug
   0.0 Akustische Rohre
     0.0.1 Stehende Wellen auf einem Gummiseil - analog zu stehenden Wellen im Rohr
     0.0.2 Schwingende Saite
     0.0.3 Zahnrad
     0.0.4 Akustische Rohre für Musikunterricht
     0.0.5 Akustische Rohre für Physik-Anfängerpraktikum, Xylophon
     
0.0.6   Klarinette
      0.0.6a Blockflöte
      0.0.6b Querflöte
     0.0.7 Stimmung, Dämpfung, Einschwingen
     0.0.8  Einschwingvorgang beim Akustischen Rohr
   0.1 Zugposaune auf das Mundstück geklatscht
   0.2 Zugposaune geblasen, tiefster Ton

1. weitere Instrumente
   1.1  Tenorhorn, Anregung mit Klatschen
   1.2  Trompete mit Plastikschlauch, Anregung mit Klatschen

2.  Form und Frequenzspektrum der Harmonischen
   2.1 Tenorhorn geblasen

      2.1a Messung vom 17.3.2020
      2.1b Wiederholung am 18.03.2020
  
2.2 Trompete mit Plastikschlauch geblasen
   2.3. Tenorhorn, Frequenzdurchlauf (Sweep)

3. Sonstige Blechblasinstrumente

4. Löcher, Klappen und Ventile
  4.1 Gutes oder schlechtes Zusammenspiel von Schwingungserzeuger und Resonator
  4.2 Helmholtz-Resonatoren

  4.3 Frequenz und Wellenlänge bei vier Oktaven, wohltemperierte Stimmung

  4.4 Verkürzung des Akustischen Resonators

  4.5 Holzblasinstrumente, Aufbau, Mechanik

     4.5a Blockflöte
     4.5b Querflöte
     4.5c Oboe
     4.5d Klarinette
     4.5e Saxophon
     4.5d Fagott
  4.6 Verlängerung des akustischen Resonators


5. Historische Meßgeräte  zur Akustik

6. zwei- und dreidimesionale Klangerzeuger
  6.1 Membranen
  6.2 Glocken
 
6.3 Klangstab

7. Menschliche Stimme
   7.1 Obertongesang

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6. zwei- und dreidimensionale Klangerzeuger

6.1 Membranen

stehende-welle.htm


imh_6472_g.jpg
Abb. 06-01-01: Klangfiguren (Chladni) (D. Ulmann, S. 22 )
imj_1712-a_g.jpg
Abb. 06-01-02: Vorbereitung für den Versuch mit einer Messingplatte,
Sand und Lautsprecher. (FB)

imj_1704_m.jpg   imj_1706_m.jpg
Abb. 06-01-03: Wenn der Lautsprecher tönt, entstehen bei unterschiedlichen Frequenzen diese Figuren  (FB)
Chladni-Platte-03-lab-txt-037.jpg
Abb. 06-01-03a: Nach einem Schlag auf die Messingplatte, Mikrofonsignal (FB)
chladni-platte-03-lab-txt-038b.jpg
Abb. 06-01-03b: Fequenzanalyse des Mikrofonsignals. Es gibt sehr viele ausgeprägte Resonanzfrequenzen, die unabhängig voneinander sind. (d.h. es sind keine Obertöne einer einzigen Grundschwingung)  (FB)
imm_2079_g.jpg
Abb. 06-01-04: Plastikeimer, Boden abgeschnitten und mit Plastik (Schwimmzubehör) bespannt (FB)
imk_0096_g.jpg
Abb. 06-01-05: Auf der Vorderseite ist die Membrane mit einem Raster beschrieben, dahinter steckt ein Lautsprecher in einer Holzbox. (FB)
  imk_0120-b_m.jpg
imk_0121_m.jpg     imk_0122_m.jpg
Abb. 06-01-06: Membrane mit Linienmuster versehen. Die unbewegten Teile bleiben auf dem Foto scharf, die unbewegten sind verschwommen. (FB)

imk_0081_m.jpg     imk_0079_m.jpg
imk_0080_m.jpg       imk_0077_m.jpg
Abb. 06-01-07: Kuchenform  (Springform) vor der Lautsprecher-Box,
Über die Form sind die Reste eines Schwimmflügels gespannt.
Ein Scheinwerferbündel trifft auf die Membran, das Licht wird von ihr unterschiedliche reflektiert. Bei geeigneten Winkeln kann die Kamera die Bewegung festhalten.  (FB)
mvk_01840081.jpg  mvk_01840083.jpg

mvk_01840096.jpg mvk_01840097.jpg

mvk_01840101.jpg  mvk_01840103.jpg
Abb. 06-01-08:  Membrane ( Schwimmhilfen ) bei unterschiedlichen Frequenzen angeregt.
 Farben sind invertiert gelb --> blau  (FB)
imh_6412_m.jpg  imh_6418_m.jpg
Abb. 06-01-09  Membranen in der Musik.   Kesselpauke, oben liegt feines Pulver (Sand)
Durch leichtes Klopfen auf die Membran verteilt sich das Pulver in Mustern. (FB)






Wasseroberfläche als Membran

Die Oberflächenspannung sorgt dafür, daß das Wasser eine "Haut" hat.

dscn8450_g.jpg
Abb. 06-01-10: Wellenwanne, der Tupfer regt das Wasser transversal (rechts-links) an. (FB)
dscn8452_g.jpg
Abb. 06-01-11: Anregung mit höherer Frequenz (FB)
dscn8456-zeit-0-30_g.jpg
Abb. 06-01-12: noch schneller (FB)
vlcsnap-00283_g.jpg
Abb. 06-01-14: Schnappschuss aus Video bei 25 s
dscn8456.MOV   (FB)
vlcsnap-00282_g.jpg
Abb.  06-01-13: Schnappschuss aus Video bei 31 s
Frequenz des Tupfers  34 Hz ?
dscn8456.MOV
dscn8456-konv-wav-3-001.jpg
Abb. 06-01-15:  Frequenzbestimmung zu vorherigem Foto:
Tonspur des Videos, Geräusche vom Antriebsmotor, Getriebe, Tupfer ...
Auswertung bei 31 s    untere Frequenz  34 Hz.
dscn8456-konv-wav-3.wav  (FB)
dscn8456-konv-wav-3-004.jpg
Abb. 06-01-16: Analyse der Tonspur vom Video bei 31,15 s, Hamonische, untere Frequenz: 34 Hz
 
Frequenz des Tupfers?
 dscn8456-konv-wav-3.wav  (FB)
imj_4113_g.jpg
Abb. 06-01-17: Auf der Wasseroberfläche zwischen der Bordwand eines Schiffes (oben) und der Kaimauer bildet sich dieses Muster aus. Die Schwingungen der Schiffsmaschine übertragen sich auf die Bordwand.     Zweidimensionale Struktur (FB)




6.2  Glocken


glocken.htm


Auch bei Glocken gibt es viele Frequenzen zu hören.
Die Töne sind aber im Vergleich zum akustischen Rohr vom Prinzip her nicht miteinander verwandt.
Das liegt an der dreidimensionalen Struktur. Die Glocke hat keinen konstanten Querschnitt. Unten beim Schlagring ist die Materialstärke sehr dick und im Oberteil sehr viel dünner.
Es gibt Schwingungen, die sich in der Achsenrichtung ausbreiten. Mit ihnen gekoppelt sind auch Schwingungen entlang des Umfanges. Beide Formen wechselwirken miteinander.
Wenn es tatsächlich ganzzahlige Vielfache von einer Grundfrequenz gibt, dann ist es eher Zufall.
Es sei denn, daß der Glockengießer entsprechende Erfahrungen hat, und diese Zufälle" durch eine spezielle Form der "Rippe" reproduzierbar vorgeben kann.
Bei der Glocke spricht man Partialtönen.
Heute gibt es tatsächlich aufgrund der ausgeklügelten Bauform bei vielen Glocken Oktaven, Terzen und Quinten.

Sollte jedoch die Gußform beim Gießen sich ein wenig verändert haben, kann es trotz bester Planung vorkommen, daß ein Patialton aus der Reihe tanzt. Auch mag die Stimmung von der Vorgabe abweichen.

Dann wird es schwierig, denn etwas Abschleifen bringt möglicherweise das Tongefüge noch mehr durcheinander.

Ein Beispiel für einen hervorragenden Guß ist die Gloriosa im Erfurter Dom.
Gerhard Wou von Kampen hat 1497 auf dem Platz vor dem Dom gegossen.
Aus heutiger Sicht ist es eine großartige Leistung. Damals gab es noch keine Computer, mit denen man die Form hätte berechnen können.
Es fällt schwer sich vorzustellen, wie man so viel Erfahrung beim Glockengießen innerhalb eines Lebens erlangen konnte und zielgenau dann solche Ergebnisse zu erreichen.

Jeder Fehlversuch hätte viel Zeit und Material gekostet.

 

imj_1119-a_g.jpg
Abb. 06-02-01:
aus glocken.htm
Abb. 02-06: Form einer Glocke, Fontes de Cloches (Diderot Encyclopédie, 1751-1772, Michaelstein Nr. 56, S. 91)
imi_5131_g.jpg
Abb. 06-02-02:
aus glocken.htm
Abb. 02-08: Hier ist die Materialstärke noch dünner.  Gesprungene Glocke, Glockenmuseum Apolda (FB)
imm_8778_g.jpg
Abb.06-02-03:
aus glocken.htm
Abb. 02-15: Gloriosa in Erfurt nach der letzten Reparatur. 12 Tonnen Bronze, gegossen 1497  
       Foto:   Original date/time: 2010:04:11  14:44:20   (FB)
gl-dom-erfurt-02_g.jpg
Abb. 06-02-04:
aus glocken.htm
Abb. 02-16: Das Klangspektrum der Gloriosa nach einer Tonaufnahme in einer Fernsehsendung vom Dezember 2004. (FB)

"Am 8. Dezember 2004 wurde sie das erste Mal nach der Reparatur wieder geläutet"
de.wikipedia.org/wiki/Gloriosa_%28Erfurter_Dom%29 
siehe auch   www.bistum-erfurt.de/front_content.php?idcat=1857


Offset für Nummer in der Liste
Dateiname, Nominalfrequenz Summe der Amplituden


offset
3 gl-dom-erfurt-02.wav,  334,50 84.0       0








Frequenz / Hz Amplitude relative Amplitude, Summe = 100% Abweichung in Cents
Abweichung in Cents + Offset
31 81.0 5.1 6.1 -2455 hum -2455
31 168.0 24.2 28.8 -1192 prime -1192
31 200.5 15.2 18.2 -886 tierce -886
31 243.0 3.8 4.5 -553 quint -553
31 334.5 19.6 23.3 0 nominal 0
31 425.0 3.3 4.0 415   415
31 486.0 7.4 8.8 647 superquint 647
31 669.5 3.9 4.6 1201 oct, nominal 1201
31 881.0 1.5 1.8 1677   1677




Die Glocke hat ein reichhaltiges Spektrum an Teiltönen und entspricht sehr gut unseren Klangvorstellungen.
Die "Oktaven" liegen mit -2455,  -1192  und 1201 Cent sehr nahe an den idealen Werten von 2400 und 1200 Cent (24 bzw. 12 Halbtöne).
Damit ist sie mit ihren fast 12 Tonnen eine exzellentes Beispiel der Glockengießerkunst für die Zeit.

"Wie ihre Inschrift verrät, goss der Glockengießer Gerhard Wou von Kampen die Gloriosa im Juli 1497. Seine Technik und sein Können sind bis heute unerreicht."  www.bistum-erfurt.de/front_content.php?idcat=1857





6.2a Klangschalen

klangschale_g.jpg
Abb. 02-05: Klangschale
Durch Anreiben mit feuchten Händen über die Bronzegriffe gerät die Schale in Schwingung   Slip-Stick
Wie bei einer gestrichenen Saite.     oberton-saite.htm#kapitel-02
 
(FB)
imj_7767_g.jpg
Abb. 02-05:  Wasserwellen machen die Schwingung sichtbar. 116 Hz
stehende-welle.htm
(FB)
klangschale-001.jpg
Abb. 02-05a: 116 Hz und Vielfache
klangschale.wav (FB)
dscn4972_g.jpg
Abb. 02-06:  Klangschale, wird mit weichem Klöppel angeschlagen  ( Holz mit Lederbezug) (FB)
imk_4150-a_g.jpg
Abb. 02-07:  Eisenblech, Wasser macht die Schwingungen sichtbar (FB)
oval-porzellan-2_g.jpg
Abb. 02-08: ovaler Porzellanteller (FB)
oval-porzellan_g.jpg
Abb. 02-09: ovaler Porzellanteller, bei ca. 400 Hz (unten) gibt es zwei benachbarte Frequenzen
oval-porzellan.wav
(FB)
oval-porzellan-001.jpg
Abb. 02-10: ovaler Porzellanteller
oval-porzellan.wav
(FB)
oval-porzellan-036.jpg
Abb. 02-10: ovaler Porzellanteller , Analyse über die gesamte Zeit 
oval-porzellan.wav
(FB)
oval-porzellan-023.jpg
Abb. 02-11: ovaler Porzellanteller  bei  4,7 s
oval-porzellan.wav
(FB)
oval-porzellan-024.jpg
Abb. 02-12: ovaler Porzellanteller  bei  4,7 s
oval-porzellan.wav
(FB)
oval-porzellan-026.jpg
Abb. 02-13: ovaler Porzellanteller, Schwebungen  (durch ovale Struktur?)  17,6 s
oval-porzellan.wav
(FB)
oval-porzellan-028.jpg
Abb. 02-14: ovaler Porzellanteller, Schwebungen  (durch ovale Struktur?)  17,6 s
oval-porzellan.wav
(FB
oval-porzellan-029.jpg
Abb. 02-15: ovaler Porzellanteller, Schwebungen  (durch ovale Struktur?)  17,6 s

   365 Hz
(schwach)  399 Hz stark     795 Hz   (Faktor 2)
oval-porzellan.wav
(FB





6.3 Klangstab

in der Mitte mit der Hand gehalten und am Ende mit einem spitzen Gegenstand (Schere) angestoßen.

20200329_230431_g.jpg
Abb. 06-03-01: Stab aus Buchsbaum mit rechteckigem Querschnitt, 27 mm x 23 mm, Länge 270 mm
breite Seite oben (FB)
20200329_230437_g.jpg
Abb. 06-03-02: Stab aus Buchsbaum, breite Seite hinten (FB)
20200328_myProject_131631_g.jpg
Abb. 06-03-03: 15 s und 22 s  niedrige Frequenz, von 16 bis 21 hohe Frequenz (FB)
20200329_myproject_230411-klangstab-buchsbaum-001.jpg
Abb. 06-03-04: Schläge auf schmalere Fläche, breite Seite hinten (FB)
20200329_myproject_230411-klangstab-buchsbaum-002.jpg
Abb. 06-03-05: Schläge auf die schmalere Fläche, höhere Frequenzen 1088 Hz und 2735 Hz (FB)
20200329_myproject_230411-klangstab-buchsbaum-090.jpg
Abb. 06-03-06: Schläge auf die breitere Fläche  (FB)
20200329_myproject_230411-klangstab-buchsbaum-091.jpg
Abb. 06-03-07: Schläge auf breitere Fläche, niedrigere Frequenzen 980 Hz und 4650 Hz (FB)





7. Menschliche Stimme

7.1 Obertongesang



Analyse von   https://www.youtube.com/watch?v=NJSTPxb8ns8     

20200413_myProject_164849_g.jpg
Abb. 07-01: Spektrum etwa ab 140:00 von
https://www.youtube.com/watch?v=NJSTPxb8ns8      

Im letzten Block von 18 s bis 20 s  erklingen die Obertöne der Reihe nach,
jeweils im Wechsel kommt noch der vorherige dazu: zwei Stufen rauf, eine runter, zwei Stufen rauf.....                    n, n+1,      n, n+1, n+2,      n+1, n+2, n+3   usw.

Die beiden unteren Harmonischen 1 und 2  sind die ganze Zeit mit dabei und klingen durch (Bordun).

20200413_myProject_164856.wav

 (FB)
20200413_myproject_164856-wav-003.jpg
Abb. 07-02: der untersuchte Block, Mikrofonsignal  (FB)
20200413_myProject_164856.wav
20200413_myproject_164856-wav-005.jpg
Abb. 07-03: Frequenzananlys über den ganzen Bereich  (FB)
20200413_myProject_164856.wav
20200413_myproject_164856-wav-004.jpg
Abb. 07-04: Frequenzananlys über den ganzen Bereich, Ausschnitt  (FB)
20200413_myProject_164856.wav
oberton-gesang-2020-04-13-diag01-001.jpg
Abb. 07-05: Obertöne in dem ganzen Bereich, der Grundton hat 164 Hz  (FB)
oberton-gesang-2020-04-13.xlsx










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Literatur:  b-literatur.htm

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