Beobachtungen:
Wasserleitungen am Hirschler Teich, Trinkwasser,
Feuerlöschteiche für Clausthal
Anwendung des Verfahrens zum Aufspüren von Leitungen
Hölzerne Wasserleitungen für
Clausthal
In einer Zeichnung beschreibt Tolle im Jahre 1704 mehrere hölzerne
Röhren, die Trinkwasser im Gebiet südlich des Hirschler
Teiches sammeln und bis nach Clausthal leiten.
Dieser
Plan war der Anlaß, mit Hilfe des natürlichen
Spürverfahren Positionen von Objekten wie Quellen und
Leitungen im Gelände herauszufinden und sie mit GPS zu
dokumentieren. geologie-001.htm
Die Leitungen haben laut Tolles Angaben unterschiedliche Durchmesser:
2 börigte, 4 börigte Röhren.
In der Nähe der heutigen Bundesstraße B242 etwa
bei
Punkt 678 N51 47 28.6 E10 22
31.9 und
Punkt 646 N51 47 27.2 E10 22 26.3
findet man Erhebungen und Vertiefungen im Gelände, die auf die
beiden von Tolle bezeichneten Brunnenstandorte
(
brun , alt:Br:)
schließen
lassen. In deren Nähe ist die Wiese mit
Bestian Zeunem und
Bartholdt Robert benannt.
Bei den Vertiefungen handelt es sich offensichtlich um längere
Gräben, die das Wasser sammeln sollten. An deren unteren Ende
befindet sich jeweils ein kleiner Damm, durch den ein Rohr
geführt war, das sich mit einem Striegel verschließen
ließ.
St: geren
Striegelgerenne
Die hölzernen Leitungen hat man später (Ende des 19.
Jahrhunderts?) durch
Eisenrohre ersetzt, von denen heute noch einige sichtbar sind.
Informationen zu Beobachtungen über einer neuzeitlichen
Wasserleitung in diesem Gebiet:
Text und Bilder
wasserleitung-clausthal.htm
als
Zusatz
zum
Luftbild:
wasserleitung-clausthal-alle.kmz
Höhenangaben:
hoehe
Inhalt
0. leitung-hirschler-teich.htm
(
diese
Datei
)
1.
Das
Gebiet um den Hirschler Teich
Risse vom Hirschler Teich
2.
Zeichnungen
Risse, Löwenhofer Teich und ein
Feuerlöschteich am Rollplatz
3. Der
Verlauf des Feldgrabens Risse von Clausthal
4. Historische
Fotos, Feldgraben, Löwenhofer
Teich und Rollplatz
5. Brunnen,
Bottiche und Pumpen in Clausthal, Übersicht
Risse von Clausthal, Brunnen, Wiesen und Stollen im
Großen Bruch,
Osteröder,
Sägemüller,
Stettiner
Straße,
Marienburger
Weg
6. Leitungen
in
Clausthal
und
im
Bereich
der
Pfauenteiche
Risse vom Feldgraben, Wasserpumpe im
Dorotheer Schacht
7. Wasserwerk
und
Wasserbehälter
am
Clausthaler
Friedhof
8. Oberer
Kehrzuggraben,
Entensumpf
und
Pumpwerk
am
Hirschler
Teich
9. Ausgrabung,
Freilegung,
Quelle
10. Akten aus dem Bergarchiv
u.a.
Text
zur
Wasserpumpe am Dorotheer Schacht
Vorbemerkung
Im Jahr 2010 erlaubt das Medium Internet mit seinen schnellen
Übertragungsleitungen und Speichermöglichkeiten auf den
Servern die
Gegenüberstellung vieler Bilder und Zeichnungen aus Vergangenheit
und
Gegenwart.
Wenn früher die Kosten für die Erstellung von Bildbänden
deren Umfang beschränkten, ist es nunmehr möglich, im Rahmen
dieses Projektes eine große Menge von historischem Bildmaterial
der Öffentlichkeit zu präsentieren, das in mehreren Archiven
schlummerte. Hierzu gehören das Bildarchiv des Oberharzer
Bergwerksmuseum, der Universitätsbibliothek, das Rißarchiv
des Oberbergamtes (heute LBEG) und die Sammlung Seidel, die als
Dauerleihgabe dem Museum zur Verfügung gestellt wurde.
Die Methode der Gegenüberstellung von historischem und aktuellen
Bildmaterial sowie Modellen hat der Autor schon ausführlich
angewendet. Hier sei auf die Bücherliste verwiesen.
http://www.biosensor-physik.de/personen/literatur-ba.htm
insbesondere sind dies:
Thurm Rosenhof, Die Vergangenheit wird
lebendig (1999)
Im Wandel der Zeiten (2000)
Das Große Clausthal, Ansichten
einer Industrielandschaft
und
ihrer Menschen in Vergangenheit und Gegenwart (2001)
Zellerfeld in alten und
neuen Ansichten, Katalog zur Ausstellung (2002)
Bilder, Fotos
und Modelle, wichtige Schlüssel für die Technikgeschichte im
Oberharz (2003)
Der Clausthaler Marktplatz, Historische und aktuelle Ansichten (2004)
Im Verlauf dieser Nachforschungen und Untersuchungen hat sich das
natürliche Spürverfahren als außerordentlich hilfreich
erwiesen, wenn es darum ging, historische Hinweise aus Bildern oder
Akten mit Orten im Gelände zu verknüpfen. Veränderungen
oder Eingriffe im Gelände durch Menschen sind in der Regel noch
nach langer Zeit spürbar wahrzunehmen. Es muß sich dabei
nicht etwa um mit Magnetometer nachweisebare Eisenrohrleitungen
handeln, es können auch aufgegrabene und wieder verschüttete
Stellen eines Grabens oder eines ehemaligen Teiches sein, ebenso auch
Holzrohrleitungen.
Das vorgestellte Material wie beispielsweise die per GPS
protokollierten gefundenen Spuren ist einerseits in Form eines
Meßprotokolls oder Tagebuches aufgelistet, andererseits gibt es
aber auch themenbezogene Zusammenstellungen.
Bei den GPS-Daten sind die Original-Dateien hinterlegt und für
jederman nachprüfbar abrufbereit.
Zu deren Betrachtung stehen .KMZ-Dateien zur Verfügung, die es
erlauben, sie mit Hilfe von GoogleEarth direkt auf den aktuellen
Luftbildern anzusehen.
Das Projekt ist
zur Zeit noch in Arbeit. Die vorliegenden Dateien bieten somit einen
Einblick in die Werkstatt des Autors.
Tagebuch
und
Luftbilder zur Überlagerung
mit den im Gelände beobachteten (gespürten ) Positionen,
Daten für GoogleEarth
27.06.2010 vom Quellgebiet bis zum Oberen Kehrzuggraben
hirschler-teich-002.kmz
28.06.2010 Oberer Kehrzuggraben, zum Quellgebiet
hirschler-teich-003.kmz
29.06.2010 Oberer Kehrzuggraben südlich der B242 und
Rohrleitung vom Hirschler Teich
hirschler-teich-004.kmz
03.07.2010 im Quellgebiet
hirschler-teich-005.kmz
08.07.2010 Spuren auf der Wiese am ehemaligen Löwenhofer Teich und
am neuen Industriegelände Grube Dorothea
hirschler-teich-006.kmz
13.07.2010 Spuren über dem Huttaler Wasserlauf, bei
der zweiten Hälfte gab es große Abweichung nach Osten.
Der "Rätselhafte" Stollen läßt sich vom Mundloch
verfolgen, es gibt eine Spur bis zum westlichen Steinbruch.
leitung-hirschler-007.kmz
15.07.2010 Spuren einer Wasserleitung vom Filterwerk am Hirschler
Teich in Richtung Clausthal, Ergebnis noch unbefriedigend ?
leitung-hirschler-008.kmz
19.07.2010 zwei Steinbrüche am Huttaler Wasserlauf
Hinweis, daß es einen Verbindungsstollen zwischen den
Steinbrüchen geben soll.
Dieser Stollen soll den Huttaler Wasserlauf oberhalb kreuzen und von
der
Kreuzung nach unten über einen kleinen Schacht Verbindung zum
Wasserlauf
haben.
leitung-hirschler-009.kmz
02.08.2010 Fortsetzung der Eisenrohre nach Westen
leitung-hirschler-010.kmz
04.08.2010 Fortsetzung der Eisenrohre nach Westen
leitung-hirschler-011.kmz
05.08.2010 60 cm Eisenrohr vom Benedikter Wasserlauf zum
Hirschler Teich.
leitung-hirschler-012.kmz
10.08.2010 Bestimmung der Höhen, Weg von Parkplatz
Angewandter Physik (Löwenhofer Teich) bis Quelle und zurück.
Spuren
von
den
Fundamenten
des
Wasserhäuschens?
beim
Dorothea
Zechenhaus
in
Richtung
Osten
verfolgt
leitung-hirschler-013.kmz
12.08.2010 vom Nassenwieser Teich zum Entensumpf und wieder zum
Teich zurück,
Höhenbestimmung
mit
Luftdrucksensor,
ergibt
7
Meter
Differenz
zwischen
erstem
und
letzten
Wert
auf
der
Dammkrone.
Verfolgung
einer
Spur
vom
Bauernhof
an
der
Einfahrt
zu
den
Langen
Brüchen
bis
zum
Entensumpf,
Rohrleitung?
leitung-hirschler-014.kmz
04.09.2010 Auf dem neuen Industriegelände am Dorotheer
Zechenhaus
leitung-hirschler-015.kmz
26.09.2010 Auf dem Grund des Hirschler Teiches, Pumpleitung
leitung-hirschler-016.kmz
29.09.2010 Raths Hauptbrunnen, 30 +17 Lachter vom Mundloch nach
Norden (nach J. T. Sartorio, mense Aug. Anno 1737)
und
Trassenverlauf südlich vom Damm des Hirschler Teiches
leitung-hirschler-017.kmz
17.10.2010 Vom neuen Industriegelände am Dorotheer
Zechenhaus nach Osten,
im Dickicht am Ostrand des
Geländes, sehr unwegsam an dem aufgeschütteten Wall aus
Baumwurzeln usw.
leitung-hirschler-018.kmz
Beobachtungen zum Verlauf des Feldgrabens
feldgraben.kmz
Zusammenfassung aller beobachteten
Daten
ohne Beschriftung der Punkte und ohne
Tracks,
hirschler-teich-ohne-0.kmz
zugehörige GPS-Daten
Werkzeuge zum Ansehen oder Umwandeln, z.B. GPS-Babel
GPS-Daten
Zum Spür-Verfahren siehe
auch
geologie-001
beziehungsweise die
übergeordneten Seiten
biosensor/welcome.htm
Übersicht,
Bildmaterial
|
Abb. 01: Clausthal liegt auf
einer Hochfläche. Natürliche Niederschläge wurden von
den Bergleuten in vielen tiefer liegenden Teichen gespeichert und
für den Antrieb von Wasserkraftmaschinen genutzt. Das Wasser in
den Teichen reichte vom Niveau nicht aus, um es ohne Pumpen in den hoch
liegenden Häusern als Trinkwasser nutzen zu können. Es gibt
nur wenige kleinere Flächen, die sich in unmittelbarer Nähe
zur Versorgung bei natürlichem Gefälle eigneten.
A Bremerhöhe,
B Marie Hedwig,
C Großer Bruch,
D Hirschler
Teich, Innerste Sprung mit Raths Teich (kleiner Teich am unteren
Bildrand)
Erst in wenigen Kilometern Entfernung fällt der Niederschlag auf
größere Höhen. Hierzu gehört das Gebiet um den
Hirschler Teich (D).
Eine mögliche Leitungsführung von den Quellen am Teich bis
nach Clausthal ist durch die graue Linie angedeutet.
Eine Schicht des Modells entspricht 5 Metern.
(Die Wasserwirtschaft der
fiscalischen Werke des nordwestlichen Oberharzes, 1: 12500,
Angefertigt 1892 durch Sandkuhl, Königl.
Oberbergamtsmarkscheider. Höhen 1: 6250
Modell für die Weltausstellung in Chicago 1893, Ausstellung im
Betriebshof der Harzwasserwerke, Kopie im Oberharzer Bergwerksmuseum )
|
|
Abb. 02: Diese Karte zeigt den
Hirschler Teich, östlich von Clausthal.
Es gibt südlich vom Teich mehrere Quellen, deren Wasser über
hölzerne Rohrleitungen nach Clausthal geleitet wird. Die Rohre
haben unterschiedliche Durchmesser: 2
und
4
borigte
Röhren
An mehreren Stellen (Brunnen Brun)
werden
die
Wasser
zusammengeführt.
2 börig entspricht 87 mm
Innendurchmesser, 4 börig 116 mm (hat etwa doppelten Querschnitt)
/M.Döring, M.Göring 1998/
(Tolle, 1704,
Stadtarchiv Clausthal)
Karte für Überlagerung mit Luftbild orientiert: tolle-hirschler-teich-imn_0472_g.kmz
(Maßstab nicht sicher?) |
|
Abb. 03: Hirschler Teich,
südlich davon der Raths Teich
und Raths Brun
Benedicte Wasserlauf und
Neuer Huhthaler Wasserlauf
1769 G.A. Steltzner, Grund Risliche
Vorstellung von was vor orten die Wasser, dem neuen Huhtthaler Wasser
Lauf zu geführet werden können
(Niedersächsisches Bergarchiv Hann. 184, Acc. 7 Nr. 197)
|
|
Abb. 03: Übersicht
über die mit GPS aufgenommenen Positionen im Bereich des Hirschler
Teiches.
Aktuelles Luftbild mit allen Daten bis 12.8.2010 : hirschler-teich-ohne-0.kmz
Die durch Ausgraben ermittelte Rohrpositionen sind in dieser Datei als
rote Linie
gekennzeichnet.
(FB)
|
|
Abb. 04: Beginn der Arbeiten:
Zwei Eisenrohre (in den
rosa markierten Flächen) sind die Reste eines komplexen
Rohrsystems. Der grüne Pflanzenwuchs zeigt ein feuchtes
Gebiet innerhalb
dieses Fichtenwaldes an. Ein Teil des Wasser fließt über den
kleinen Bach zum Hirschler Teich (nach rechts oben).
Original date/time: 2010:06:28 18:40:13 (FB)
|
|
Abb. 05: Eine der Quellen:
Aus dem Eisenrohr
fließen etwa 20 Liter pro
Minute am 11.07.2010 trotz längerer sommerlicher Trockenheit.
Einige Wochen später ist die Quelle trocken.
Original date/time: 2010:07:11 09:12:35 (FB) |
|
Abb. 06: Nach der Ausgrabung:
Freigelegtes
hölzernes Sammelbecken unterhalb dieser Quellfassung. Links am
Bildrand der Eimer mit dem Eisenrohr
Original date/time: 2010:07:15 16:23:54 (FB)
|
Teiche für die Bereitstellung von Wasser für die Clausthaler
Bevölkerung
|
Abb. 06a:
Kleine
Teiche welche Röhrenwasser nach Clausthal liefern.
Innerste Sprung
Löwenhöfer Teich
Raths Teich
Feuer Teich
Marie Hedwig Steinbr.
1800 (Quensell) Rißarchiv LBEG
|
Akten
im
Niedersächsischen
Bergarchiv
(Oberbergamt)
Texte siehe
leitung-hirschler-akten.htm
|
Abb. 07: Beschriftung einer Akte:
Wasserleitungen für die
Bergstadt Clausthal 1846-1866
(Niedersächsisches Bergarchiv Hann. 184, Acc. 7 Nr. 432) (FB)
|
|
Abb. 08: Alte und neue Signatur.
Mit dem Bau des neuen Archiv-Gebäudes hat man die Akten erneut
katalogisiert.
(FB)
|